Spitalinspektion 2023 – Swissmedic-Bericht zeigt Handlungsbedarf bei kritischen Abweichungen
In dem von der Swissmedic im September 2023 veröffentlichten Bericht zu Spitalinspektionen wird Handlungsbedarf bei kritischen Abweichungen aufgezeigt. Dabei werden einige zentrale Punkte und Entwicklungen im Gesundheitswesen hervorgehoben, die von erheblicher Relevanz sind:
- Stabile Anzahl Abweichungen, aber möglicherweise steigende Anzahl kritischer Abweichungen
Die Anzahl und Art der Abweichungen zeigen im Vergleich zu 2021/2022 wenig signifikante Veränderungen – eine beunruhigende Tendenz ist jedoch erkennbar: die Anzahl der kritischen Abweichungen scheint zu steigen. Vor allem bei der Aufbereitung medizinischer Geräte (AEMP) sowie der Endoskopie und Instandhaltung wurden zahlreiche Abweichungen festgestellt, die die Produktsicherheit und letztlich die Patientensicherheit beeinträchtigen können. Das ist ein Signal, dem man dringend Beachtung schenken muss. - 10%-Ziel in Sichtweite
Swissmedic verfolgt das Ziel, jährlich 10 % aller Schweizer Spitäler zu inspizieren – eine Marke, die in den kommenden Jahren 2024/2025 voraussichtlich erreicht wird. Dank wissenschaftlich fundierter Auswahlkriterien werden Spitäler repräsentativ und basierend auf kritischen Indikatoren ausgewählt. - Medizintechnik und Schnittstellen als Brennpunkte
Der Fokus auf Medizintechnik wächst kontinuierlich und wird voraussichtlich durch die neue GPI ab 2025 nochmals verstärkt. Besonders problematisch bleiben dabei die Schnittstellenvereinbarungen – ein Punkt, der Aufmerksamkeit und nachhaltige Lösungen erfordert. - Endoskopie und Hygienekontrollen
Gerade im Bereich der Endoskopie zeigen sich häufig Abweichungen in der räumlichen Trennung sowie bei Validierungs- und Reinigungskontrollen. Es empfiehlt sich bereits jetzt auf die ausformulierten Forderungen der sich in Vernehmlassung befindliche GPA-E zu orientieren, da die Swissmedic die Prozesse auch so überprüfen wird. - FSCA-Schulungen
Die Inspektionen zeigen Lücken bei der Schulung des Spitalpersonals, besonders bei FSCA (Sicherheitskorrekturen) und Vigilance-Meldungen. Es fehlt an Sensibilisierung und gesetzeskonformen Prozessen, was die Bearbeitung von Sicherheitsmitteilungen oft unvollständig lässt. - Qualitätsverträge und neue Richtlinien fördern langfristige Verbesserungen
Die 2024 genehmigten H+ Qualitätsverträge definieren verbindliche Standards und Qualitätsmessungen. Darüber hinaus arbeiten Swissmedic und Fachgesellschaften an verbindlichen Leitlinien (Gute Praxis) zur kontinuierlichen Qualitätsentwicklung, um Spitäler langfristig in ihren Prozessen zu unterstützen.
Fazit:
Der Bericht von Swissmedic macht deutlich: Im Gesundheitswesen sind kontinuierliche Anpassungen und Verbesserungen unverzichtbar, um Sicherheit und Qualität zu gewährleisten. Wir erkennen, dass Themen wie Medizintechnik und Schnittstellenmanagement in Zukunft zu Recht noch stärker in den Fokus rücken werden. Gleichzeitig dürfen wir aber die wichtigen Bereiche Hygiene und Schulungen nicht aus den Augen verlieren – gerade im hektischen Alltag, wo solche Aspekte schnell in den Hintergrund rücken können und als selbstverständlich angesehen werden.
Axxos bringt eine umfassende Expertise im Bereich Qualitätsmanagement mit. Wir sind da, um Sie gezielt zu unterstützen, damit Sie Ihre Ziele in puncto Qualität und Sicherheit erreichen. Gemeinsam können wir dazu beitragen, die Gesundheitsversorgung sicherer zu machen – sprechen Sie uns gerne an!